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Das ya Festival

Das ya Festival ist ein Musik- und Kunstfestival, was dieses Jahr zum zweiten Mal von der Gesellschaft für Neue Musik Ruhr e.V. im Kunsthaus Essen veranstaltet wird.


Uns gehts beim ya Festival darum globale zeitgenössisch praktizierte Musiktraditionen als genauso angemessene Ausdrücke der Gegenwart zu verstehen wie die Praxis in Tradition der eurologischen Neuen Musik: Überall auf der Welt können junge Menschen Violine an Hochschulen studieren. Aber mehr als 60 Jahre nach Unterzeichnen des Anwerbeabkommens zwischen Deutschland und der Türkei und dem resultierenden Zuzug sogenannter "Gastarbeiter" kann noch immer nur an weniger als einer Handvoll deutscher Universität das türkische Zupfinstrument Baglama studiert werden - und lediglich auf Lehramt, nicht als primär künstlerische Ausbildung. Häufig finden Konzerte und Veranstaltungen mit nicht europäischer Musik in Deutschland unter Schlagwörter des interkulturellen Dialogs statt - und nicht mit primären Fokus auf die Musik an und für sich.


Mit dem ya Festival möchten wir einen Raum schaffen, in dem diese unterschiedlichen aktuellen Musikpraxen gleichberechtigt auftreten können - als Musik und Praxis ernst genommen und nicht als Werkzeuge einer Agenda.

The ya Festival is a music and art festival, which is being organized this year for the second time by the Gesellschaft für Neue Musik Ruhr e.V. at the Kunsthaus Essen.


The aim of the ya Festival is to understand global contemporary music traditions as equally appropriate expressions of the present as the practice in the tradition of European New Music: young people all over the world can study violin at universities. But more than 60 years after the signing of the recruitment agreement between Germany and Turkey and the resulting influx of so-called "guest workers", the Turkish plucked instrument Baglama can still only be studied at less than a handful of German universities - and only as a teaching degree, not as a primarily artistic education. Concerts and events with non-European music often take place in Germany under the slogan of intercultural dialog - and not with a primary focus on the music itself.


With ya Festival, we want to create a space in which these different current musical practices can perform on an equal footing - taken seriously as music and practice and not as tools of an agenda.

Über diese Ausgabe

Es gibt eine populäre Erzählung über die Stille. In dieser Erzählung wird Stille besonders als Problem interpretiert: das Still–machen oppositioneller Gruppierungen, eine Nicht–Mündigkeit oder die opportunistische Passivität eines Nichts–Sagens. In der westlichen Musiktradition war Stille lange dem Klang untergeordnet: seine Funktion sei nur eine rhetorische oder dramatische gewesen, weil Stille nur als untergeordnete Hilfe zur Verdeutlichung des Klanges funktioniert habe.


Zugleich gibt es auch eine andere Idee der Stille. 200 Jahre nach der Industrialisierung befinden sich die europäischen Gesellschaften im Zeitalter eines “rasenden Stillstands” (Paul Virillio): Den wirtschaftlichen und technologischen Kräften eines ständigen Wachstums und Beschleunigung stellen sich Wünsche nach Entschleunigung und Ruhe entgegen. In westlicher Musik war es besonders prominent der Komponist John Cage, der Stille von seiner devoten Rolle befreite. Cage wiederum fand Anstöße dazu in der Zen Ausprägung des Buddhismus und der damit verbundenen Künste wie dem japanischen Steingarten am Tempel Ryoan-ji. Im ya² Festival treten die nachfolgenden Generationen Cage geprägter Komponist:innen wieder in einen Dialog mit Präsentationen ostasiatischer Künste.

There is a popular narrative about silence. In this narrative, silence is particularly interpreted as a problem: the silencing of oppositional groups, a non-mouthfulness or the opportunistic passivity of saying nothing. In the Western musical tradition, silence was long subordinate to sound: its function was only rhetorical or dramatic, because silence only functioned as a subordinate aid to clarify the sound.


At the same time, there is also another idea of silence. 200 years after industrialization, European societies find themselves in an age of "frantic standstill" (Paul Virillio): The economic and technological forces of constant growth and acceleration are countered by desires for deceleration and tranquillity. In Western music, it was the composer John Cage in particular who liberated silence from its submissive role. Cage, in turn, found inspiration for this in the Zen form of Buddhism and the associated arts such as the Japanese rock garden at Ryoan-ji temple. At the ya² Festival, the following generations of Cage-influenced composers will once again enter into a dialog with presentations of East Asian arts.


Produktion


Presse

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